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Ottobock plant Börsengang 2025

Der Prothesen-Spezialist Ottobock aus Duderstadt bereitet noch für 2025 den Gang an die Frankfurter Börse vor. Das Medizintechnikunternehmen aus Niedersachsen mit über 9.000 Beschäftigten an weltweit 45 Standorten strebt dabei eine Bewertung von rund 6 Mrd. Euro an.

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Der deutsche Prothesen-Spezialist Ottobock bereitet für 2025 den Gang an die Frankfurter Börse vor. Das Medizintechnikunternehmen aus Duderstadt strebt dabei eine Bewertung von rund 6 Mrd. Euro an und will rund 100 Mio. Euro frisches Kapital einwerben. Die Mittel sollen vor allem in Forschung und Entwicklung fließen, um die nächste Generation bionischer Prothesen und Exoskelette voranzutreiben.

Der Zeitpunkt gilt als günstig: Der weltweite Markt für Prothesen und Orthesen wächst laut Analysen jährlich um 4 bis 5 Prozent, getrieben durch demografische Veränderungen, steigende Diabetesraten und die Nachfrage nach fortschrittlichen Mobilitätslösungen. Ottobock ist im Premiumsegment führend und hat mit computergesteuerten Kniegelenken und myoelektrischen Armprothesen international Standards gesetzt.

Mit dem Kapital aus dem Börsengang plant das Unternehmen, seine internationale Expansion zu beschleunigen. Wachstumspotential sieht Ottobock vor allem in Asien und Lateinamerika, wo die Versorgung mit hochwertiger Prothetik bislang begrenzt ist. Zudem sollen gezielte Übernahmen den technologischen Vorsprung sichern. Durch die hohe Bewertung könnte sich Ottobock neue Spielräume für Kooperationen und Akquisitionen erschließen.

Erst Ende des vergangenen Jahres hatte sich die Eigentümerfamilie wieder sämtliche Firmenanteile gesichert und den Miteigentümer, die Private Equity Firma EQT, die rund 20% gehalten hatte, ausgelöst.

Branchenbeobachter verweisen darauf, dass der Erfolg nicht allein vom Börsengang abhängen wird, sondern von der Fähigkeit des Unternehmens, technologische Innovation mit Kosteneffizienz zu verbinden. Ottobock verkauft nicht nur Prothesen, sondern Mobilität – ein gesellschaftlich relevantes Gut, das auch in Zeiten steigender Gesundheitskosten bezahlbar bleiben muss.

Neben dem Kerngeschäft der Prothetik könnten auch angrenzende Felder profitieren: Exoskelette etwa bieten Potential in Industrie, Logistik und Pflege, während Sensorik und KI-gestützte Bewegungsanalysen in Sportmedizin und Rehabilitation Anwendung finden könnten. Für Zulieferer aus dem Mittelstand ergeben sich Chancen, wenn sie mit Nischenkompetenz in Bereichen wie Sensorik, Leichtbaumaterialien oder additiver Fertigung Lösungen bereitstellen, die sowohl regulatorischen Anforderungen als auch Effizienzansprüchen gerecht werden.

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